Der Transistormodulator für Mittelwelle ist mit den Mitteln der späten 60er-Jahre aufgebaut. Ich habe ihn gebaut um mich ein bisschen mit der Schaltungstechnik der diskreten Transistoren zu beschäftigen.
Ziel war es ein möglichst reines Sinussignal bei guter
Modulationstiefe zu bekommen. Die Trägerfrequenz ist in weiten Grenzen
einstellbar.
Das Gerät soll, einmal abgeglichen, ohne Oszilloskop zu
betreiben sein. Daher gibt es ein Drehspulmesswerk, welches die
Modulationstiefe erahnen lässt.
Ich bitte um Verzeihung für die etwas durcheinander geratenen Bauteilnummern. Es ist eine Schaltung, die über längere Zeit gewachsen und immer wieder modifiziert wurde.
Am Anfang steht der Oszillator rund um Q1.
Den Oszillator habe ich einmal mal irgendwo so gesehen und
übernommen, da ich einen Oszillator gesucht habe, bei welchem die Drehkomasse
auf Masse liegt und die Spule keine Anzapfung braucht.
Die großen Schaltsymbole stellen einen Transistorradiodrehko
dar. (so ein Plastikteil mit ca. 260pF/60pF).
Die Spule stammt ebenfalls aus dem 6-Transistorradio Bereich.
Es ist eine rote Oszillatorspule. Das ist sehr praktisch, da die Spule schon
fix und fertig zu bekommen ist und überdies noch geschirmt und abgleichbar ist.
Das Signal des Oszillators wird über die zweite Windung der
Spule ausgekoppelt. So bekommt man einen „schönen“ Sinus.
Der eigentliche Modulator um Q2.
Die Funktion des Modulators basiert auf der Nichtlinearität
des Transistors. Der „Arbeitpunkt“ des Transistors wird vom Audiosignal so
verschoben, dass unterschiedliche Verstärkungen auftreten.
HF-mäßig ist die Stufe um Q2 ein Emitterverstärker mit L1
als Kollektorwiderstand.
Die Induktivität ist jedoch so klein, dass sie für die NF
kaum als Widerstand wirkt. Der Emitterwiderstand ist dabei teilweise mit C5
überbrückt.
So kann der Transistor von der NF gut bis in den
nichtlinearen Bereich des Transistors getrieben werden.
Die NF gelangt über den Basisspannungsteiler zur Basis des
Transistors.
Die HF wird über C4 der NF überlagert.
R3 dient dazu das Ganze doch wieder ein bisschen zu
linearisieren und um den Eingangswiderstand zu erhöhen.
Rund um Q3 liegt der NF-Vorverstärker mit geteiltem Emitterwiderstand (Eingangswiderstand/Linearität).
Um den Pegel des Audioeingangssignals und somit die
Modulationstiefe zu sehen dient der Schaltungsteil um Q7.
Die von der Stufe noch mal verstärkte NF wird an dem Potentiometer
R25 abgegriffen und dann über die Schottkydioden D12 und D9 gleichgerichtet und
mit C20 geglättet. Diese Spannung wird dann auf ein Drehspulmesswerk (50uA oder
100uA) geleitet.
Würde man die Spannung direkt aus dem Vorverstärker
gleichrichten käme es zu Verzerrungen des Audiosignals. Überdies ist das
NF-Signal an R10 recht klein.
Die 220pF Kondensatoren helfen gegen einstreuende HF.
Das modulierte HF-Signal wird über die Beiden Potentiometer
R25 und R16 an die Verstärkerstufe um Q4 geleitet.
Danach gelangt es verstärkt an die Darlingtonendstufe. Es
hat sich gezeigt, dass hier tatsächlich eine Darlingtonschaltung notwendig ist.
Warum kann ich nur vermuten. Wahrscheinlich ist dies notwendig, um die
Kapazitäten der Endtransistoren (BC161/BC141) zu treiben. Möglicher Weise ist
das bei geeigneteren Transistoren nicht notwendig.
Die Mitte der Gegentaktendstufe soll in etwa auf 20V liegen. R23 kann variiert werden, wenn das nicht der Fall ist.
Je nach Belastung der Endstufe sind Kühlkörper für ddie Endtransistoren nötig.Ich habe versucht über C22 und R33 eine Gegenkopplung zur
Linearisierung der Endstufe einzubauen. Was sich aber bis jetzt nicht als zielführend
herausgestellt hat. Wahrscheinlich muss man etwas „sanfter“ gegenkoppeln als
ich es versucht habe.
Die Endstufe ist vermutlich der Teil, welcher derzeit die größten
Verzerrungen des Trägers verursacht.
Möglicher Weise kann man es durchs einfügen eines Emitterwiderstands
bei Q6 verbessern. Man verliert dann aber sicher einen Teil der maximal
möglichen Amplitude.
Im Netzteil arbeitet ein Spannungsverdoppler welcher mit 18V
AC versorgt wird. Zur Glättung dient der Längstransistor T2 (BC141) dessen
Basis an den drei Zenerdioden mit der Gesamtspannung von 40V liegen. Somit wird
die Versorgungsspannung auf ca. 40V gebracht.
Den gleichen Zweck dienen T1 und D6. So wird die Restliche
Schaltung mit ca. 15V versorgt.
Über den Abgleichkern der Oszillatorspule lässt sich der
gewünschte Frequenzbereich einstellen. Die Trägerfrequenz kann dann über den
Drehko eingestellt werden.
Zum Einstellen von R7 und somit der Eingangsspannung des
Modulators ist die Ausgangsspannung dessen an L1 mit dem Oszilloskop abzugreifen.
Die Spannung ist so lange zu reduzieren, bis der Träger sinusförmig genug ist.
Danach ist die Ausgangsspannung (ohne Last) bei maximaler
Modulation (NF-Signal einspeisen) abzugreifen.
Das Pot R16 (nachher für den Anwender zugänglich zur
Einstellung der Amplitude) ist auf Maximum zu stellen.
Danach ist der Trimmer R25 zunächst so einzustellen dass
auch bei voller Modulation keine Verzerrungen durchs Überschreiten der
Versorgungsspannungsgrenzen (Abplattungen) entstehen.
Um das Drehspulinstrument einzustellen ist bei voller
Modulation der Trimmer R27 so einzustellen, dass der maximale bzw. gewünschte
Ausschlag angezeigt wird.
Das Pot R13 dient zum Einstellen der NF-Eingangsspannung und ist vom Anwender zugänglich.