Das UKW-Radio mit dem Supernova-Mischer.


Die Supernova Print

Ein wahrer Glücksfund auf Ebay war ein Posten mit Varicap Mischmodulen von Blaupunkt.
Rund um dieses Modul habe ich ein UKW-Netz-Transistorradio gebastelt, das so altmodisch wie das Modul sein soll.

Ein Nachteil dieser Module ist, dass man stabilisierte 30V zur Abstimmung für die alten Varicapdioden braucht.
Batteriebetrieb ist also nicht so ohne Weiteres möglich.

Hier das Datenblatt des Moduls:
Datenblatt des Supernova Moduls

Die obige Schaltung ist nicht ganz korrekt.
So ist D mit Masse verbunden. Es ist also die ZF über einen Kondensator auszukoppeln.
Das heißt man kann den Basisspannungsteiler des ersten ZF-Transistors nicht über D nach F verbinden.

Die Gesamtschaltung:

Die Gesamtschaltung

Die Umgebung des Mischmoduls

Das Mischmodul wird über A und E über 1k Widerstände mit Spannung versorgt.
Bei ca 10V-12V an beiden Anschlüssen funktioniert es problemlos. Darunter habe ich es noch nicht versucht
Gegen unerwünschte Kopplungen sind die 47n  Abblockkondensatoren zuständig.
Drosseln wie im Begleitblatt zum Modul sind nicht erforderlich.

Die Spannung zur Steuerung der Varicap-Dioden wird durch drei 10V Z-Dioden bereit gestellt.
Zwischen den drei Anschlüssen sind die Potentiometer für die Abstimmung vorzusehen.
Man kann dann mehrere Potentiometer (<470k) anschließen und die Schleifer umschalten um Senderspeicher zu realisieren.
Dabei ist zu beachten, dass der Gesamtwiderstand der Potentiometer nicht zu klein wird, so dass die Z-Dioden-Stabilisierung nicht mehr funktioniert.
Ich habe vor hier noch einen Emitterfolger dawischen zu fügen um das Problem zu umgehen, zumal die Z-Dioden zur Zeit auch stark belastet sind, sich erwärmen, und dadurch die Spannung im Betrieb leicht verschiebt.

Das 10k-Pot  dient zum festlegen des Startpunkts der Skala. Der Oszillator des Moduls beginnt erst ab einer bestimmten Spannung zu schwingen.

Der ZF-Teil

Den ZF-Teil muss man zwei mal ansehen. Einmal gleichspannungsmäßig und einmal HF-mäßig.

Gleichspannungsmäßig sind die ZF-Stufen Emitterfolger, da die ZF-Keisspulen kaum einen ohmschen Widerstand haben.
Es fällt also an den Emitterwiderständen eine um die Flussspannung des Transistors kleinere Spannung als an der Basis ab.
Der Basisspannungsteiler ist so zu dimensionieren, dass er einer Belastung von mindestens dem Emitterwiderstand mal der B des Transistors stand hält.
Die Basisspannungsteiler sind hier großzügig dimensioniert.


HF-mäßig sind es Emitter-Richtverstärker.
Da Bipolartransistoren einen relativ kleinen Eingangswiderstand haben wird die ZF von der vorherigen Stufe über eine Koppelwicklung mit geringer Windungszahl vom vorherigen Schwingkreis abgenommen.
Ich habe hier Toko KACS K389 10,7 Mhz spulen verwendet. Die Spulen 42IF122 "Braun" und 42IF129 "Schwarz" von Mouser sollten auch verwendbar sein.
Eine interessante Seite zu den Filterspulen gibt es hier:
IF Ampifer Transformers

Für den Abgleich gilt sinngemäß das beim 60V-Röhrensuper geschriebene.

Der Begrenzer und Demodulator

Den Demodulator habe ich großteils von meinem Röhrensuper übernommen.
Dem Schwingkreis der letzten ZF-Stufe sind zwei Germaniumdioden hintereinander parallel geschaltet. Diese haben eine Flussspannung von gemeinsam ca. 0,6V und schließen den Schwingkreis ab dieser Spannung kurz. So wird die ZF auf 0,6V Spitze begrenzt.
Da Transistoren einen kleineren Innenwiderstand als Röhren haben ist der 220 Ohm Widerstand notwendig, an dem die "überflüssige" Spannung abfällt.

Der Demodulator ist ein so genannter "Flankendiskriminator". Dies ist meiner Meinung nach die einfachste Methode, mit den erhältlichen Bauteilen.
Es wird die FM-modulierte ZF auf einen Schwingkreis geleitet der einen Hauch daneben abgestimmt ist geleitet. Die ZF "wandert" so auf der Glockenkurve auf und ab und erzeugt ein AM-Signal und muss dann nur noch dem entsprechend demoduliert werden.
Die Koppelwicklung des Begrenzer ist mit jener des Demodulators verbunden.
Die Spannung am Demodulatorkreis wird dann durch eine Germaniumdiode "gleichgerichtet" und anschließend die ZF-Reste durch einen Tiefpass entfernt.
Damit das gut funktioniert darf der Demodulatorkreis nicht stark gedämpft werden. Darum hat die nachfolgende NF-Verstärkerstufe einen höheren Eingangswiderstand.

Eine Macke des Demodulators/Begrenzers: Manche Sender sind leicht verbrummt.

Der NF-Teil

Den Anfang des NF-Teil macht eine Emitterstufe mit geteiltem Emitterwiderstand. Es ist dies erforderlich um den Eingangswiderstand hoch zu halten.
Es sollte hier ein Transistor mit einem B von mindestens 100 verwendet werden. (z.B. BC107B oder BC107C)
Das Lautstärkepotentiometer bildet den Kollektorwiderstand.
Es ist hier ein 4,7k Potentiometer (log) vorgesehen, da die nächste Stufe einen kleineren Eingangswiderstand hat.
Derzeit ist hier das Problem, dass sich die Lautstärke nicht bis auf Null reduzieren lässt. Möglicher Weise lässt sich das durch das Vergrößern von C25 beheben.

Die Betiebsspannung der Endstufe ist 40V. (näheres dazu im Netzteil)
Als Endstufe wird eine Komplementär-Gegentaktendstufe verwendet. Sie wird mit den Endtransistoren BC141 und BC161 gebildet, auf welche sich Kühlsterne stecken lassen.
Die Komplementär Endstufe hat eine Spannungsverstärkung von 1. D.h. sie gibt die Eingangsspannung direkt wieder aus.
Das wird hier genützt und eine Emitterstufe mit Spannungsgegenkopplung dazwischengeschaltet.
Man kann sich den 1M Widerstand also mit dem Kollektor des BC107 verbunden denken.
So werden die Übernahmeverzerrungen klein gehalten.
Die Spannung in der Mitte der Endtufe soll etwa die halbe Versorgungsspannung sein. Es sind gegebenen Falls der 3.3k oder 1M Widerstand zu variieren.

Das Netzteil


Das Netzteil soll mit ca. 18V AC versorgt werden.
Als Gleichrichter dient ein Spannungsverdoppler welcher etwa 50V liefert.
Direkt aus dem Gleichrichter wird der der Z-Diodenzweig der Abstimmung versorgt.
Der Rest der Schaltung wird durch einen BC141 Längstransistor versorgt.
Es ist dies ein Emitterfolger dessen Basisspannung durch drei Z-Dioden dessen Gesamtspannung 40V sind bereit gestellt werden.
So wird man den lästigen Brumm los.
Der Transistor sollte einen größeren Kühlstern bekommen, da hier doch ein Paar Watt verbraten werden.
Der HF-Teil wird einfach durch den 4,7k Widerstand versorgt. Es sollte die Betriebsspannung des HF-Teils ca. 12V sein.

Macken: Manchmal kippt etwas, wenn z.B. ein starker Trafo in der Nähe geschalten wird und es kommt nur mehr Rauschen.
Die Endstufe und der längstransistor sind nicht gegen Überhitzung geschützt.

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